Stärkung des Managements von Wüstenschutzgebieten Usbekistans und Kasachstans unter Anwendung digitaler Werkzeuge
Hintergrund des Projekts
Die Aralseeregion ist von zahlreichen Umweltbelastungen betroffen, wie der Versalzung des Bodens, der Verschmutzung von Gewässern durch Agrochemikalien, Sand- und Salzstürmen sowie den Druck auf natürliche Ressourcen. Angesichts dieser Herausforderungen haben die usbekischen Behörden die Ausweisung von neuen Schutzgebieten in der Aralseeregion beschlossen, wie beispielsweise des 2020 ausgewiesenen Nationalparks Süd-Ustjurt. Die Einrichtung weiterer Schutzgebiete in Kasachstan ist geplant. Da die Verwaltung dieser neuen Schutzgebiete spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten erfordert, sind Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau erforderlich, um internationale Naturschutzstandards zu erfüllen und ein wirksames Management zu gewährleisten.
Angrenzend an die Aralsee-Ebene liegt das Ustjurt-Plateau – ein weitläufiges Naturgebiet im Dreiländereck zwischen Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan. Es ist einer der letzten großen Rückzugsorte für verschiedene wandernde Tierarten, darunter Saiga-Antilopen (Saiga tatarica), Urial (Ovis vignei), Kropfgazellen (Gazella subgutturosa), Kulan (Equus hemionus) und Persische Leoparden (Panthera pardus tulliana). Die von Kasachstan und Turkmenistan entlang der Grenze errichteten Drahtzäune haben jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Wanderungen der Säugetiere. Dies erfordert eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit, um Maßnahmen zur Verringerung der Auswirkungen des Grenzzauns und zur Verbesserung der Konnektivität zwischen den Schutzgebieten umzusetzen.
Ziel des Projekts
Vor diesem Hintergrund verfolgte das Projekt folgende Ziele:
- Verbesserung der Kenntnisse und Fähigkeiten des Personals der beiden Schutzgebiete Südustjurt und Saigachy durch Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau;
- Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan, um Maßnahmen zur Verringerung der Auswirkungen des Grenzzauns auf die grenzüberschreitende Migration zu entwickeln und umzusetzen und die Vernetzung zwischen den Schutzgebieten des Ustjurt-Plateaus zu verbessern.
Kapazitätsaufbau
- Ausarbeitung eines Trainingskonzept zur Einführung von SMART in Schutzgebieten in Zentralasien (Informationspaket ECOARAL/12/2023 „SMART-Einführung in Schutzgebieten in Zentralasien“)
- Einführung von SMART als Standardinstrument zur Patrouille in den Schutzgebieten Südustjurt und Saigachy in Usbekistan
Förderung grenzüberschreitender Zusammenarbeit
- Erarbeitung von Empfehlungen zur Verminderung des Einflusses des Grenzzaunes an der Grenze Usbekistan-Kasachstan auf Grundlage von Biodiversitätsmonitoring mit Hilfe von Kamerafallen
- Durchführung eines „Knowledge exchange on SMART“ in Irgiz-Turgay, Kasachstan, 26.-30. September 2022
- Durchführung eines „Knowledge exchange on transboundary cooperation in Ustyurt“ in Nukus, Usbekistan, 18.-20. Mai 2023
- Unterstützung der Staaten Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan bei der Ausarbeitung eines „Memorandum of Cooperation for the protection of wildlife of the Ustyurt Plateau“
- Erarbeitung einer „Roadmap for action to the Ustyurt Memorandum“ und deren Verabschiedung bei dem „First Meeting of Parties to the Ustyurt Memorandum“ vom 11.-12. März in Astana
Artikel
Das Projekt wurde unter Federführung der GIZ umgesetzt. Es war Teil des Regionalprojekts „Ökologisch orientierte Regionalentwicklung in der Aralseeregion" (EcoAral), das im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Usbekistan (Karakalpakstan) durchgeführt wurde.


Stärkung des Managements von Wüstenschutzgebieten unter Anwendung digitaler Werkzeuge
Ort: Usbekistan und Kasachstan
Laufzeit: 05/2022-05/2025

Christian Welscher
Expertise: Internationale Umwelt- und Naturschutzkooperation, Schutzgebietsmanagement
Tel +49 3834 83542 36










