Mongolei
Auf dem Weg zur Welterbenominierung der ostmongolischen Steppen
Die Mongolei besticht durch einen außergewöhnlich hohen Grad an Naturbelassenheit und verfügt über eine weltweit bedeutende biologische Vielfalt. Dies erfordert den Schutz ihrer Landschaften! Gerade in einer Zeit, in welcher der von Menschenhand verursachte Druck stetig zunimmt.
Obwohl das nationale Schutzgebietssystem der Mongolei beeindruckend erscheinen mag, ist seine Wirksamkeit in Bezug auf Konfiguration, Größe und Repräsentativität begrenzt. Wildtiere außerhalb von Schutzgebieten sind stark gefährdet. Zahlreiche kritische Gebiete stehen überhaupt nicht unter Schutz.
Während die gemäßigten Graslandschaften weltweit betrachtet am stärksten umgenutzt und am wenigsten geschützt sind, sind die gemäßigten Graslandschaften der Mongolei bis heute weitgehend unangetastet. Sie bilden die Grundlage für alle einheimischen Arten und den Lebensunterhalt der Hälfte der mongolischen Bevölkerung, die als Viehzüchter unterwegs ist.
Allerdings sind sowohl die Flora und Fauna als auch die lokalen Lebensgrundlagen durch den zunehmenden Abbau von Ressourcen, die Verkehrsinfrastruktur und den übermäßigen Viehbestand bedroht, wodurch die herausragenden Naturwerte und die traditionelle und ehemals nachhaltige Form des Lebensunterhalts gefährdet sind.
Das übergeordnete Ziel des Projekts besteht darin, durch die Nominierung der gemäßigten Graslandschaften der östlichen Mongolei als Welterbe, einen Beitrag zur Erhaltung dieser außergewöhnlichen Ökosysteme zu leisten! Es wird erwartet, dass durch diese internationale Anerkennung eine zusätzliche Ebene der Sichtbarkeit, des Schutzes und der Verantwortlichkeit zur Aufrechterhaltung der ostmongolischen Steppe erfolgen wird.
Der erste Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Nominierung war die Durchführung einer umfassenden Machbarkeitsstudie, in der das Potenzial und die Aussichten für eine erfolgreiche Nominierung bewertet und spezifiziert werden sollten. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass das vorgeschlagene Gebiet das Potenzial hat, die Kriterien (ix) und (x) der operativen Leitlinien des Welterbe-Übereinkommens zu erfüllen.
Die fünf Schutzgebiete, die ursprünglich für die Nominierung im Rahmen der Vorschlagsliste vorgeschlagen wurden, stellen eine gute Grundlage dar, sollten jedoch durch vier weitere Bestandteile ergänzt werden. Nach den ersten Bewertungen würde die Größe des vorläufig ausgewählten seriellen Gutes mehr als 2,8 Mio. Hektar betragen.
Im Dezember 2021 startete die Michael Succow Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Mongolian Bird Conservation Center ein Folgeprojekt für die Welterbenominierung der östlichen mongolischen Steppe. Das Hauptziel dieses Projekts ist die Vorbereitung des Nominierungsdossiers unter Einbeziehung der jeweiligen Partner und Interessengruppen.
Zu den angestrebten zusätzlichen Ergebnissen des Projekts gehören die Steigerung des Bewusstseins für das Welterbe in der Mongolei und die verstärkte Nutzung des Welterbes als Erhaltungsinstrument, die Unterstützung der mongolischen Partner bei der Managementplanung für die angestrebten Schutzgebiete sowie die Stärkung der Kapazitäten für ein angemessenes integriertes Management des vorgeschlagenen Serienguts.
Im Rahmen des Projekts sind verschiedene Vor-Ort-Besuche im Zielgebiet, Literaturrecherchen, Expertenworkshops und Treffen mit Interessenvertretern geplant, um auch Herausforderungen und Bedrohungen für das Gebiet anzusprechen und Lösungen zu finden.

Welterbenominierung der ostmongolischen Steppen
Titel: Auf dem Weg zur Welterbenominierung der ostmongolischen Steppe
Ort: Mongolei
Laufzeit: 12.2021 - 11.2023

Nika Malazonia
Expertise: Schutzgebietsmanagement, Biosphärenreservate, Welterbe
Tel +49 3834 83542 19
Das Projekt wird aus Mitteln des Beratungshilfeprogramms (BHP) in den Ländern Mittel- und Osteuropas, des Kaukasus und Zentralasiens sowie in anderen Nachbarländern der Europäischen Union gefördert. Es wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem Umweltbundesamt (UBA) betreut.










