Aserbaidschan

Unterstützung bei der transnationalen Erweiterung der Welterbestätte "Hyrkanische Wälder"

Die kaspischen Hyrkanischen Wälder erstrecken sich vom Süden Aserbaidschans bis in den Iran über rund 900 km. Der größte Teil dieser Wälder befindet sich im Iran, ein kleiner Teil in Aserbaidschan. Die Vielfalt der Höhenstufen, die ergiebigen Niederschläge und der Strukturreichtum verleihen diesen alten Urwäldern einen ungewöhnlichen Artenreichtum. Dieses Gebiet beherbergt viele endemische Pflanzenarten, Relikte der Tertiärzeit, die nicht durch Vergletscherungen des Pliozäns und des Pleistozäns überformt wurden. Nach der Erarbeitung der seriellen Nominierung der "Hyrkansichen Wälder" im Iran, die auf der 43. Sitzung des Welterbekomitees im Juli 2019 erfolgreich eingetragen wurde, regten die Regierungen Aserbaidschans und des Iran ein Folgeprojekt zur gemeinsamen Erweiterung der Weltnaturerbestätte an, um auch die verbliebenen Teile dieser alten Wälder einzubeziehen.

Hyrkanischer Wald (Photo: Jonathan Etzold)

Hyrkanische Wälder

Unterstützung von Aserbaidschan und Iran bei der transnationalen Erweiterung der Welterbestätte "Hyrkanische Wälder"

Ort: Republik Aserbaidschan, Islamische Republik Iran

Laufzeit: 01.2020 - 12.2022

Dieses Projekt zielt darauf ab, Aserbaidschan fachlich bei der Erarbeitung eines Nominierungsdossiers zu unterstützen, sowie den Iran bei der Umsetzung der Auflagen des Welterbekomitees (Decision 43COM 8B.4) zu beraten. Darüber hinaus werden beide Länder unterstützt, die Empfehlungen des Welterbekomitees zur Erweiterung und Entwicklung eines gemeinsamen Managements aufzugreifen. Das Projekt ermöglicht einen verstärkten Austausch zwischen den Organisationen und Vertreter*innen des Weltnaturerbes "Hyrkanische Wälder" im Iran und potentieller Erweiterungsgebiete in Aserbaidschan. Es vermittelt internationale Fachkenntnisse und Wissensaustausch und trägt damit wesentlich zum Erfolg der geplanten Erweiterungsnominierung bei.

Menschliche Siedlungen im Gebiet der Hyrkanischen Wälder reichen bis 10.000 v. Chr. zurück (in Gorgan). Eine Vielfalt von Kulturen haben sich im Laufe der Geschichte in diesem Gebiet angesiedelt und sind mit den Wäldern und der Landschaft eng verbunden. Diese lokalen Gemeinschaften brauchen jedoch Unterstützung, um diese Ressourcen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen.

Gemäß den Forderungen der IUCN an dieses Welterbegebiet, "foster collabo-rative and participatory approaches to managing the property which respect rights, traditional practices and customs", wird die Notwendigkeit eines verstärkten Engagements und einer stärkeren Partnerschaft und Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften auf der Grundlage ihres kulturellen Hintergrunds und ihrer Traditionen verdeutlicht und hervorgehoben (Decision 30 COM 8B.24. (WHC/19/43.COM/18, p. 211-213)).

Daher wird dieses Folgeprojekt den Partnergemeinden helfen, ihr Ökosystem besser zu verstehen und ihre Rolle beim Schutz und der Nutzung dieser Wälder zu stärken.

Das Projekt zielt außerdem darauf ab die Bedeutung der erfolgreichen Einschreibung der Hyrkanischen Wälder als UNESCO Weltnaturerbe bei der iranischen Lokalbevölkerung stärker zu verankern und diese so durch Wertschätzung und Unterstützung in den Schutz dieser global einzigartigen Naturlandschaften einzubinden.

Dieses Projekt wird vom Bundesumweltministerium mit Mitteln des Beratungshilfeprogramms (BHP) für den Umweltschutz in den Staaten Mittel- und Osteuropas, des Kaukasus und Zentralasiens sowie weiteren an die Europäische Union angrenzenden Staaten gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem Umweltbundesamt (UBA) begleitet.

Morvarid Kamali (Foto: Ph. Schroeder)
Projektkoordination

Morvarid Kamali
Expertise: Schutzgebiets­management, Welterbe

morvarid.kamali[at]succow-stiftung.de


Tel +49 3834 83542 19