Koos im Winterprachtkleid

Die Dächer der Naturschutzstation und alten Gebäude auf dem Koos sind weiß bepudert und wir Freiwilligen genießen den eingeschneiten Koos. Der Wind treibt Schneeflocken über die zugefrorenen Priele und Wasserfläche zwischen den Schilfinseln in den Karrendorfer Wiesen. Selbst die Beek, der Fluss zwischen Fahrdamm und Insel, ist größtenteils zugefroren. Unter der Brücke an der tiefsten Stelle bleibt das Fließgewässer noch eisfrei und bietet eine Zuflucht für dutzende Gänsesäger, Stock- und Reiherenten. Auch einige Graureiher fliegen nahe der Brücke gegen den starken Wind und landen zwischen den Röhrichten oder auf dem Eis.

Bei den frostigen Temperaturen sind wenig Vögel in den Wiesen und dem Kooser See zu beobachten. Doch auch jetzt hören wir zwischendurch das hohe, schwungvolle „Psching“ der Bartmeisen im Schilf und sehen Höckerschwäne und Stockenten dicht zusammen gedrängt an der Eiskante sitzen. Auch Schwärme von 8.000 Berg- und Reiherenten sind auf den eisfreien Wasserflächen zu erblicken.

Bei der wöchentlichen Wasservogelzählung landeten zwei Singschwäne schlitternd auf dem Eis der Beek. Die Männchen wiegen bis zu 11 Kilo und nach einigen vorsichtigen Schritten gab die Eisdecke unter den Vögelfüßen nach. Ein paar kräftige Tritte später stand der Schwan aber wieder sicher mit beiden Beinen auf der dünnen Eisdecke. Bevor sie zurück in den Norden fliegen, um an Tundra- und Waldseen zu brüten, überwintern Singschwäne in Nordwest- und Mitteleuropa. Auch im Schutzgebiet Koos harren einige Singschwäne den Winter auf den Grünlandflächen und am Südhaken aus.

Wir Freiwilligen nutzen die frostige Zeit um die Gestaltung der Außenfassade der Naturschutzstation vorzubereiten und planen die Bepflanzung des bestäuberfreundlichen Gartens im Frühjahr. Für die Singvögel im Inselhof hängen wir frisch zusammengeschraubte Nistkästen auf.