Erstes UNESCO Weltnaturerbe in Georgien

Ab dem 26. Juli 2021 gehören die Regenwälder und Feuchtgebiete der Kolchis in Georgien offiziell zum UNESCO-Weltnaturerbe. Die Succow Stiftung freut sich ganz besonders über diesen Erfolg. Gemeinsam mit WWF hat sie die georgische Regierung über mehrere Jahre im Nominierungsprozess unterstützt. Der Titel „Weltnaturerbe“ verbessert das Renommée der Region, den dortigen Naturschutz sowie wirtschaftliche Entwicklung z.B. durch nachhaltigen Tourismus.

Der außergewöhnliche Wert der Biodiversität, der Reichtum an endemischen und Reliktarten von Tieren und Pflanzen und die Konzeption des Gebietes, hat die UNESCO-Kommission überzeugt. Diese besteht aus einer fast vollständigen Höhenabfolge der typischsten Ökosysteme, die vom Schwarzen Meer bis in die alpine Zone des Kaukasus reicht.
Die vorgeschlagene Stätte umfasst sieben Gebiete, bestehend aus Regenwäldern, Mooren und Sümpfen der Kolchis, einer besonderen ökologischen Region in Eurasien. Innerhalb eines 80 km langen Korridors entlang der warm-gemäßigten und extrem feuchten (Jahresniederschlag bis zu 4.500 mm) Ostküste des Schwarzen Meeres. Es beherbergt zahlreiche an das extrem feuchte Klima angepasste Pflanzen- und Tierarten, darunter den vom Aussterben bedrohten Kolchischen Stör (Acipenser colchicus) sowie 1.100 Pflanzenarten, etwa 500 Wirbeltierarten und viele Wirbellose.
Das Gebiet beherbergt die ältesten Laubwälder - zusammen mit den hyrkanischen Wäldern Irans und Aserbaidschans - in Westeurasien. Es handelt sich um Reliktwälder, die die Gletscherzyklen der Eiszeiten überstanden haben, und sind gleichzeitig die feuchtesten nemoralen Laubwälder der Welt. Einzigartig ist die Welterbestätte außerdem durch das Vorkommen sogenannter Regendurchströmungsmoore – ein nur in der Kolchis beschriebener Moortyp, der durch die hohen Niederschlagsmengen ermöglicht wird. 
Das Projekt wurde von der Michael Succow Stiftung durchgeführt und aus Mitteln des Beratungshilfeprogramms (BHPm)in den Ländern Mittel- und Osteuropas, des Kaukasus und Zentralasiens sowie in anderen Nachbarländern der Europäischen Union des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert. Es wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem Umweltbundesamt (UBA) betreut.