Succow Stiftung beginnt Moorschutzprojekt im Mannhagener Moor

Pünktlich zum weltweiten Tag der Feuchtgebiete (World Wetlands Day) am 2. Februar 2024 starten erste vorbereitende Maßnahmen zur Wiedervernässung des Mannhagener Moores. Im Einvernehmen mit den Flächeneigentümern soll nach fast 40 Jahren intensiver Entwässerung als erster Schritt der Ringgraben rund um das Moor wieder verschlossen werden.

Mannhagener Moor muss nass

Das Mannhagener Moor, gelegen zwischen Greifswald und Stralsund, ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Mecklenburg-Vorpommerns. Es wurde bereits 1938 aufgrund seiner für den Nordosten einzigartigen Tagfalterfauna unter Schutz gestellt. Die regenmoor-typische Vegetation bietet Lebensraum für viele sehr selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. Trotz des Schutzstatus wurde das Moor lange Zeit entwässert. Die natürlicherweise flurnahen Moorwasserstände liegen im Sommer häufig mehr als 1 Meter zu niedrig. Diese tiefen Wasserstände führen zu einem ständigen Abbau der oberen Torfschichten. Seit Beginn der Entwässerung ist vermutlich bereits eine 2 Meter dicke Torfschicht als CO2 buchstäblich in die Luft gegangen - ein Riesenproblem für das Klima. Durch den Verschluss der Entwässerungsgräben wird der Wasserstand angehoben und der noch verbliebene Torf vor weiterer Zersetzung geschützt. Die hohen CO2-Emissionen werden dadurch massiv reduziert. Die typischen, ursprünglich gehölzarmen Moorbereiche mit ihren hochspezialisierten Arten kommen heute nur noch kleinflächig vor. Viele Arten stehen kurz vor dem Erlöschen – im Mannhagener Moor als einem der letzten Standorte in Mecklenburg-Vorpommern.

Welche Maßnahmen werden wann umgesetzt?

Ab sofort und als Erstes werden im Laufe des Februars im Naturschutzgebiet die Gehölze innerhalb des Grabens mittels mehrerer Baggereinsätze entnommen. Im anschließenden Frühjahr bis in den Frühsommer soll nach Vorliegen aller Genehmigungen der Oberboden von den angrenzenden Grünlandflächen mit Raupenfahrzeugen flächig in den Graben geschoben und verdichtet werden.

Auf den Bodenabtragsflächen wird eine Blühmischung eingedrillt und die nächsten Jahre (nicht nur) falter-freundlich gemäht. Während der Umsetzungsphase werden Baufahrzeuge rund um das Moor unterwegs sein. Alle möglicherweise dabei entstehenden Flurschäden werden behoben.

Nutzen der Maßnahmen

Die Wasserstände werden voraussichtlich langsam ansteigen. Auch der Wasserspiegel des angrenzenden Angelgewässers “Hechtteichs” wird durch die Maßnahmen stabilisiert. Eine Vernässung von angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen ist durch die Senkenlage des Moores ausgeschlossen.

Das Vorhaben wird unterstützt durch die PlanBe - Bellwinkel Stiftung für Umwelt- und Klimaschutz sowie die Deutsche Postcode Lotterie, die damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen.