Damit Wiedervernässung und Restauration nicht versumpfen in langwieriger Planung, Genehmigung oder der Umsetzungsphase, gibt es ganz aktuell zwei neue Handreichungen für Niedersachsen und Schleswig-Holstein unter Mitwirkung des Greifswald Moor Centrum.
Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) bietet Arbeitshilfe zur Planung und Genehmigung von Moorschutzvorhaben in Niedersachsen einen Überblick über wesentlichen Schritte bei Planung, Finanzierung und Zulassung von Moorschutzprojekten und den damit verbundenen Maßnahmen. Mit über 545.000 Hektar kohlenstoffreicher Moorböden ist Niedersachsen das moorreichste Bundesland Deutschlands, doch der Großteil ist für land- und forstwirtschaftliche Zwecke oder den Torfabbau entwässert. Viel zu tun also. Besonders hilfreich sind daher enthaltene Hinweise, wie Vorhaben beschleunigt und vereinfacht werden können, sowie eine Übersicht zu Förderprogrammen und Ansprechpartnern im Bundesland.
Sind Flächen verfügbar, liegen Daten zum Gebiet vor, gibt es naturschutzrechtliche Auflagen, wie steht es mit Verschmutzung etwa aus dem 2. Weltkrieg? Fragen wie diese beantwortet das Pendant für das nördlichste Bundesland, die Handreichung zur Planung und Genehmigung von Moorschutzvorhaben in Schleswig-Holstein, erschienen in der Schriftenreihe des Greifswald Moor Centrum. Auf 129.800 ha gibt es hier Moore, der Großteil mit negativen Folgen für Biodiversität, Klima und Wasserhaushalt trockengelegt.
Beider Veröffentlichungen richten sich an Behörden, Kommunen, Stiftungen, Vereinen, landwirtschaftlichen Betrieben und Privatpersonen.
Die Arbeitshilfe für Niedersachsen wurde in einer Kooperation der Projekte MoorNet und Projekt MoKKa von Michael Succow Stiftung und DUENE e.V. (beide Partner im Greifswald Moor Centrum), Ecologic Institut und dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erarbeitet. Die Handreichung für Schleswig-Holstein entstand im Projekt MoKKa der GMC-Partner Succow Stiftung und Universität Greifswald, gemeinsam mit dem Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein (MEKUN).