Landesjagdgesetz M-V wird erneuert: Wald-Bündnis nimmt Stellung

Derzeit wird im Landtag Mecklenburg–Vorpommerns über die Novellierung des Landesjagdgesetzes beraten und abgestimmt. Ohne eine waldgerechte Jagd ist es heute nicht möglich klimaresiliente Wälder zu erhalten, ggf. aufzubauen und in die Zukunft zu überführen.

Elf bundes- und landesweit organisierte Vereine und Verbände, darunter auch die Michael Succow Stiftung, haben sich in einem Wald-Bündnis zusammengefunden, um auf einem großen gemeinsamen Nenner die Belange des Waldes zu vertreten. Dieses Bündnis hat sich auch intensiv mit der Novelle des Landesjagdgesetzes befasst und einvernehmlich einen gemeinsamen Standpunkt erarbeitet. In einem Brief an den Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Dr. Backhaus wurde nun der Gesetzesentwurf für das Land und auch im bundesweiten Vergleich als gute neue Rechtsgrundlage für eine zeitgemäße Jagd bewertet. Das Bündnis befürwortet die Kabinettsvorlage und empfiehlt, sie ohne Substanzverluste auf den Weg zu bringen.

Auf Drängen des Landesjagdverbandes sollen jedoch einige Neuerungen wieder auf den alten Stand zurückgesetzt werden. Das hätte Folgen für den Wald und für engagierte Waldbesitzer*innen. Die Grundzüge des heutigen Bundesjagdgesetzes, welches das Rahmengesetz für alle Landesjagdgesetze bildet, wurde 1934 in Kraft gesetzt.

Darin war die Trophäenjagd und damit verbunden die Mehrung des wiederkäuenden Schalenwildes (insbesondere Reh-, Rot- und Damwild) ein Hauptanliegen. Unter anderem Hegevorschriften, kurze Jagdzeiten, lange Pachtzeiten und der massive Einfluss sogenannter Hegegemeinschaften zur Kontrolle der Abschüsse waren bisher geltende Maßgaben.

Die Folge waren immer weiter steigende Wilddichten, deren Futtervorliebe für junge Gehölzpflanzen dazu führt, dass sich Wald ohne Hilfe (meist in Form von Zäunen, die kontrolliert und repariert werden müssen) nur noch bedingt natürlicherweise verjüngen kann. Die Succow Stiftung als Teil des Wald-Bündnisses sieht eine zeitgemäße Jagdausübung als ein wichtiges Instrument für die Förderung klimaresilienter und naturnaher Waldökosysteme an.

Ministerbrief zum Jagdgesetz vom Wald-Bündnis