Welttag der Zugvögel 2021: Singen, fliegen, schweben - wie ein Vogel!

Succow Stiftung unterstützt die Kampagne und erhebt ihr Wort für die Zugvögel

Singe, fliege, schwebe - wie ein Vogel! Ist das Thema des diesjährigen Welttages der Zugvögel (8. Mai & 9. Oktober), einer jährlichen globalen Kampagne, die sich der Sensibilisierung für Zugvögel und der Notwendigkeit einer internationalen Zusammenarbeit zur Erhaltung dieser Vögel widmet. In diesem Jahr konzentriert sich die Kampagne auf die Phänomene „Vogelgesang“ und „Vogelflug“, um Menschen jeden Alters auf der ganzen Welt zu inspirieren und zu verbinden, um gemeinsam Zugvögel zu feiern und sich zu einer gemeinsamen globalen Anstrengung zusammenzuschließen zum Schutz der Vögel und der Lebensräume, die sie zum Überleben benötigen.

Unser "Spread the Words"-Statement von Prof. Dr. Hans Dieter Knapp, dem stellvertretenden Stiftungsratsvorsitzenden der Succow Stiftung:

Die Menschheit erlebt bereits den zweiten Corona-Pandemie-Frühling. Mit all den Einschränkungen für den Alltag und seinen Reiseverboten scheint unser Leben einen tiefen Stillstand erreicht zu haben. Die Natur dagegen bringt ihr Lebensrad weiterhin in Bewegung.

Heute durften wir wieder einmal mit einem fröhlichen Vogelgesang aufwachen. Mehr als dankbar dürfen wir gerade in diesen Zeiten dem Vogelgezwitscher sein, dieser erfüllt uns mit Leben und Hoffnung.

Hinter diesem Gesang steckt mehr als nur die Hoffnung, die Idee der Freiheit, die Grenzen zu überwinden, neue Wanderziele zu erreichen und gut anzukommen. Denn der größte Anteil der wandernden Tierarten sind die Zugvögel. 

Wie viele davon, die sich jetzt vor unseren Fenstern erblicken lassen oder in unseren Gärten verweilen, haben eine lange Reise hinter sich? Wie gut sind sie angekommen und wie lange bleiben sie noch hier?  

Auch wenn behauptet wird, dass die derzeitige sogenannte Anthropause auch eine Erholungspause für die Natur sei, gilt der Bestand vieler Vögel, besonders der von Zugvögeln, weiterhin als gefährdet. Durch den Einfluss des Menschen verändern sich ihre Lebensräume, Brutplätze gehen verloren, ihre Nahrungssuche wird immer schwieriger. Die Zugvögel haben es dreifach schwieriger, weil sie sowohl an ihren Brutplätzen, ihren Überwinterungsgebieten sowie den Rastplätzen vielen Herausforderungen begegnen.

Auch durch den Klimawandel sind viele Zugvögel gezwungen, ihren Aufenthalt in den Winterquartieren zu verkürzen oder den Zeitpunkt ihres Aufbruchs im Herbst zu verändern. Sie rasten kürzer und fliegen noch schneller weiter. Sie passen sich den Umständen neu an.

Gerade von den Zugvögeln sollten wir inspiriert werden, uns den Veränderungen neu anzupassen – so gut wie möglich, und so viel wie nötig. Dabei sollten wir aber unsere Aufgabe nicht aus den Augen verlieren: Alles zu tun, um die Lebensräume der Zugvögel zu erhalten. Sie sind nicht nur den Frühlingsboten in unserem Leben, sondern mehr ein Zeichen dafür, wie lange die Natur auch unser Zuhause sein vermag.

Das Projekt „Central Asian Desert Initiative (CADI)“ (https://cadi.uni-greifswald.de) der Succow Stiftung hat als Hauptziel den Schutz und die nachhaltige Nutzung der winterkalten Wüsten Zentralasiens. Diese sind nicht nur einzigartige Landschaften, sondern auch bedeutende weiträumige Migrationsgebiete für Vögel entlang der AEWA Zugroute.

Zu den global bedrohten Vögeln, die in den Eurasischen winterkalten Wüsten ganzjährig, brütend oder durchziehend anzutreffen sind, gehören unter anderem Östlicher Kaiseradler (Aquila heliaca, IUCN VU), Kragentrappe (Chlamydotis macqueenii, IUCN VU), Sakerfalke (Falco cherrug, IUCN EN), Schmutzgeier (Neophron percnopterus, IUCN EN), Ufertaube (Columba eversmanni, IUCN VU), Steppenkiebitz (Vanellus gregarius, IUCN CR), oder die Weißkopfruderente (Oxyura leucocephala, IUCN EN).

Der Schmutzgeier begeistert uns immer wieder damit, wie weit sich seine Route erstreckt: Von Südeuropa bis Zentralasien, sowie von Afrika nach Südasien. Dabei ist er die kleinste der vier europäischen Geierarten und die Einzige, die weltweit als gefährdet gilt.

Gemeinsam mit unseren Partnern in den Zielländern Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan wollen wir dazu beitragen, dass die einzigartigen winterkalten Wüsten, die sich vom Nordiran über Zentralasien bis in die Mongolei erstrecken, erhalten bleiben und somit weiterhin Lebensräume bieten für viele Zugvögel.

Lassen Sie uns von diesen Arten nicht nur für grenzüberschreitendes Reisen, sondern vielmehr für die länderübergreifende und grenzüberschreitende Zusammenarbeit zum Schutz der Zugvögel inspirieren.