"Living Lab" im Teufelsmoor: Bundeslandwirtschaftsminister übergibt Förderbescheid an Succow Stiftung

Jetzt kann es wirklich losgehen mit dem "Labor im Moor": im Rahmen der Grünen Woche übergab Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den Förderbescheid für das Projekt an Jan Peters, Geschäftsführer der Succow Stiftung.

Jan Peters bedankte sich bei Cem Özdemir für die Förderung: "Nasse Moornutzung funktioniert nur gemeinsam mit der Landwirtschaft vor Ort, die gute und sichere Einkommen von den Moorflächen erwirtschaften muss. Im Projekt Living Lab Teufelsmoor schlagen wir den Bogen vom Moorschutz zur Wissenschaft, zu kommunalen Akteuren und zur verarbeitenden Wirtschaft, um gemeinsam neue Wege zu gehen." Das "Lebende Labor" (Living Lab) im Teufelsmoor wird als Modell- und Demonstrationsvorhaben gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR). Zunächst für drei Jahre wird im niedersächsischen Landkreis Osterholz die nasse Bewirtschaftung von Moorböden zum Schutz von Klima- und Biodiversität erprobt - einschließlich innovativer Verwertung der aufwachsenden Biomasse. Im Fokus stehen dabei nachhaltig erzeugte Bau- oder Verpackungsstoffe sowie Faserformteile, für die eine eigene Produktionsstätte aufgebaut werden soll. Die Teufelsmoor-Region ist repräsentativ für sowohl intensiv landwirtschaftlich genutzte als auch im Rahmen von Naturschutzprojekten vernässte und extensiv bewirtschaftete Moore in Niedersachsen. Ein Grund für das Landwirtschaftsministerium, das Projekt zu fördern: Paludikultur, die nasse Bewirtschafttung von Mooren, bietet Landwirtschaftsbetrieben neue Einkommensmöglichkeiten - und schützt gleichzeitig Klima und Artenvielfalt. Die Nachfrage nach Biomasse insgesamt und nach nachhaltig erzeugten Rohstoffen für Baumaterial wird in Zukunft weiter steigen, so dass großes Potential in einer Ausweitung der Paludikultur auf größere Flächen liegt. Wie dafür wirtschaftlich tragfähige Wertschöpfungsketten entwickelt werden können, werden wir mit unseren Partnern vor Ort in der Teufelsmoor-Region nun erproben. Wir freuen uns auf dieses spannende Projekt und die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, dem Thünen-Institut für Agrarklimaschutz, dem Landkreis Osterholz, dem Niedersächsischen Landvolk (Kreisverband Osterholz) und der TU Dresden im "Labor im Moor".