Viel Moor drin, aber etwas Luft ist noch

Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz der Bundesregierung berücksichtigt Moore als naturbasierte Lösungen umfangreich. Einige Verbesserungen konnte das Greifswald Moor Centrum im Online-Dialog zum Programm doch noch vorschlagen.

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz

Moorschutz als naturbasierte Lösung für effektiven Klimaschutz ist im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz umfangreich berücksichtigt, stellt das Greifswald Moor Centrum, in dem die Succow Stiftung Partner ist, in seiner Stellungnahme im heute endenden Online-Dialog des BMUV zu diesem Programm fest. Aber etwas Verbesserungsbedarf gibt es noch. Hier die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
Die Zielvorgabe von 5 Millionen t CO2-Äq. jährlicher Reduktion aus Moorböden bis 2030, die auch in der Moorschutzstrategie festgelegt ist, liegt noch niedrig. Das sind weniger als 10 % der momentanen jährlichen Moor-Emissionen von 53 Mio. t CO2.
Das Framing sollte sich ändern. Die Moorflächen Deutschlands werden derzeit überwiegend (85%) land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Der Begriff „Renaturierung“ suggeriert eine vom Menschen unbeeinflusste Naturentwicklung nach Wiedervernässung und die Möglichkeit der Rückkehr zu einem früheren Zustand der Moore. Beides ist in Deutschland meist nicht möglich. Deswegen sollte eher von "Wiedervernässung" und "Restaurierung" die Rede sein. Diese Formulierungen drücken aus, dass das ANK auch neue, nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten für Moorflächen beinhaltet.
Das ANK kann mehr Menschen zu Mooren ausbilden und langfristige Strukturen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene aufbauen. Neben freiwilligen Maßnahmen sollte es auch planungs- und ordnungsrechtliche Anpassungen vornehmen und so ein verknüpftes Arbeiten beteiligter Behörden für eine umfassende Landschaftsbetrachtung ermöglichen.