Brutzeit auf der Insel

Der Mai neigt sich mit schnellen Schritten dem Ende zu und in den letzten Wochen ist einiges passiert.

In den Karrendorfer Wiesen wurde mit einer feierlichen Veranstaltung der Moorpavillon eingeweiht. Nun kann aus dem kleinen Häuschen der Ausblick genossen, sowie die Vögel und Rinder beobachtet werden. 

Zurzeit sind v. a. Säbelschnäbler, Rotschenkel, Grünschenkel, Bruchwasserläufer (die sogenannten BWLer), Bekassinen, Sandregenpfeifer, Stock- und Schnatterenten, Kiebitze und auch Flussregenpfeifer anzutreffen. Letzte Woche wurden außerdem Kiebitzregenpfeifer gesichtet. 

Wenn ihr den Fahrdamm entlanglauft, könnt ihr rechts und links an den Zaunpfählen befestigt, Schilder mit Zeichnungen ausgewählter Vogelarten sehen. Seid ihr topmotiviert und gelangt bis zur Brücke, präsentiert sich dort auf einem Holzpfahl im Wasser eine brütende Sturmmöwe.

Auch am Südhaken der Insel wird gebrütet. Ein Flussregenpfeifer-Paar hat dort in einer Mulde im Sand sein Nest. Das Weibchen hat vier braune Eier mit schwarzen Punkten gelegt. Auf den ersten Blick, sehen sie aus wie Kieselsteine. Mit unserem Fernglas können wir die zwei Vögel mit dem gelben Augenring gut dabei beobachten, wie sie sich mit der Brut abwechseln. In der Regel dauert es circa 24 Tage bis die Eier ausgebrütet sind und die Küken schlüpfen. 

Besonders gefreut haben wir uns, als wir zwei Steinwälzer erspähen konnten. Sie liefen den Strand entlang und machten ihrem Namen alle Ehre. Mit ihren Schnäbeln drehten sie Steine und kleine Holzstücke um, in der Hoffnung darunter Nahrung zu finden. Steinwälzer ernähren sich von Insekten, Würmern, Krebstieren, Schnecken, Samen und Aas.

In den verlassenen Gebäuden auf der Insel haben die Rauchschwalben fleißig ihre Nester weitergebaut und mit Eiern bestückt. In einem Nest liegen bis zu sechs Eier. Aus einigen ist mittlerweile auch schon der Nachwuchs geschlüpft. Bei unserem Kontrollgang letzte Woche konnten wir die winzigen und noch etwas zerknautscht wirkenden Küken sehen und hören. Das Rauchschwalbenmonitoring ist außerdem nicht so harmlos wie es klingt. Bevor wir die Gebäude betreten klopfen wir an die Tür und kündigen uns damit bei den Vögeln an. Sobald wir die Tür öffnen, kommen die Schwalben aus ihren Nestern geschossen und fliegen zur Tür hinaus. Deshalb heißt es für uns immer: Kopf einziehen, aber ganz schnell! Es kann auch schonmal vorkommen, dass Schwalben geduckt in ihrem Nest sitzen bleiben und sich erst, wenn wir mit unserem verlängerten Spiegel das Nest kontrollieren wollen, im Halbdunkeln ganz plötzlich im Sturzflug aus dem Nest stürzen. Da rutscht uns das ein oder andere Mal das Herz in die Hose und unsere schnellen Reflexe sind gefragt. Zum Glück kam es bis jetzt noch nicht zu einer Kollision. In den nächsten Tagen werden die Rauchschwalbenküken beringt. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Seit letzter Woche sind auch wieder die Schafe samt Lämmern auf der Streuobstwiese unterwegs und freudig am Mähen. Das saftig-grüne Gras schmeckt bestimmt lecker. Da die Schafe kein Radio haben, erweist es sich als sehr praktisch, dass Nachtigall, Sprosser, Gelbspötter, Mönchs- und Gartengrasmücke sowie Grau- und Trauerschnäpper fleißig am Singen sind.

Wer jetzt Lust auf einen Spaziergang durch die Karrendorfer Wiesen bekommen hat, kann sich entweder alleine auf die Socken machen oder sich bei uns per Mail an inselkoos[at]succow-stiftung.de zu einer der nächsten Führungen anmelden. 

Los geht es immer um 10 Uhr am Parkplatz in den Karrendorfer Wiesen.

  • Samstag, 31.05.2025
  • Samstag, 14.06.2025
  • Samstag, 28.06.2025

Liebe Grüße
Euer Inselteam