Central Asian Desert Initiative (CADI)
Schutz und nachhaltige Nutzung winterkalter Wüsten
Die zentralasiatischen Staaten tragen eine Hauptverantwortung für den Schutz der winterkalten Wüsten, einem der weltweit am wenigsten geschützten Ökosysteme. Die winterkalten Wüsten sind weiträumige Habitate für wandernde Huftierarten wie auch migrierender Vögel. Sie stellen eine enorme Bandbreite an Ökosystemleistungen bereit: Die Wüsten sind die wichtigsten Weidegebiete in den ariden und semi-ariden Trockengebieten der Region, vermindern Sedimentfraktionsprozesse und sind – im natürlichen Zustand – eine weltweit bedeutende Kohlenstoffsenke.
Aktuell sind diese Wüsten durch massive Degradationsprozesse bedroht, ausgelöst durch Übernutzung natürlicher Ressourcen, wie z.B. Feuerholzentnahme, nicht angepasste Beweidungspraktiken und großräumige Infrastrukturmaßnahmen. Ein enormer, teilweise irreversibler Verlust an Habitaten und Arten, darunter global bedrohter oder endemischer, ist das Ergebnis. Die Degradationsprozesse bedrohen bereits merklich die Lebensgrundlage von Millionen Menschen in der Region.

Central Asian Desert Initiative (CADI)
Schutz und angepasste Nutzung winterkalter Wüsten in Zentralasien
Ort: Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan
Laufzeit: 07.2016 - 06.2022
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Vor diesem Hintergrund entwickeln die Regierungen Kasachstans, Turkmenistans und Usbekistans momentan verstärkt Strategien zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung des Wüstenökosystems. Die Central Asian Desert Initiative (CADI) unterstützt sie hierbei. Aufbauend auf 8-jähriger wissenschaftlicher Forschung und Projektumsetzung der Succow Stiftung in den Wüstenregionen Zentralasiens soll im Rahmen des Projekts eine Regionalinitiative zum Wüstenschutz aufgebaut werden, getragen von einem Austausch aller relevanter Akteur*innen über Erfahrungen, existierendes Wissen und künftige Entwicklungschancen. Dieser regionale und interdisziplinäre Ansatz ist entscheidend, um aktuelle Desertifikationsprozesse zu stoppen und umzukehren, den Schutz der Wüstenökosysteme zu fördern und die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme Zentralasiens gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu stärken.
CADI Partner in den Zielländern sind in Kasachstan das Komitee für Forstwesen und Tierwelt des Ministeriums für Ökologie, Geologie und Naturressourcen sowie die NGO Association for the Conservation of Biodiversity (ACBK), in Turkmenistan das Ministerium für Landwirtschaft und Umweltschutz sowie in Usbekistan das Staatliche Komitee für Forstwesen und das FAO Länderbüro.
Wissenschaftliche Publikationen:
Manthey, M., Welscher, Ch., Wunderlich, J., Murzakhanov, R., Sklyarenko, S., Gritsina, M., Karryeva, S., Pavlenko, A., Nishanov, N.: Cold Winter Deserts of Central Asia (Turan), Science Direct "Reference Collection in Earth Systems and Environmental Sciences"
Pavlenko, A. (2019): Ferula karakumica (Apiaceae), a new species from Turkmenistan
Projektergebnisse:
Poster/ Kalender zur Waranechse: usbekisch | russisch
CADI Infoflyer #Deutsch #Englisch #Russisch #Turkmenisch
Infoplakate zur Biodiversität in Ustjurt und der Aralregion
Online-Clips des Youtube Kanals „Vse Kak U Zverei“ zu winterkalten Wüsten:
#1 Die acht schrecklichsten Tiere der Wüste
#2 Lifehacks, die einem das Leben retten
#3 Warum finden wir einige Tiere so süß?
Online-Artikel im Journal „Golden Age“ zum UNESCO Welterbenominierungsprozess im Rahmen von CADI in Turkmenistan
Ergebnisbericht zu den CADI-Biodiversitätsexpedition nach Süd-Ustjurt (Kasachstan) 2017-2019
Das Projekt wird von der Succow Stiftung zusammen mit der Universität Greifswald und dem Subregionalbüro für Zentralasien der FAO durchgeführt.
CADI ist Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI). Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) fördert die Initiative aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Weitere Informationen bietet die CADI-Website. Hier können Sie auch den CADI-Newsletter abonnieren.

Jens Wunderlich
Expertise: Welterbe, Biosphärenreservate, Kartographie
Tel +49 3834 45284 24




